Wissenswertes zum Lavendel

Lavandula angustifolia, auch als Echter oder Englischer Lavendel bekannt, gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiacae). Neben der Verwendung als Zierpflanze, dient er der Gewinnung von Duftstoffen, als Gewürz in der Küche und als Heilpflanze für pharmazeutische Zwecke.

Von Lavendelzwergen und Giganten

Seit Neuestem sind auch in Deutschland viele interessante Sorten aus dem Downderry Sortiment erhältlich. Und zwar längst nicht mehr nur im klassischen Lila, sondern auch in Blauschattierungen, Violettvariationen, Rosanuancen und in Weiß. Da gibt es z.B. Lavendelzwerge, die nur 40 Zentimeter hoch werden, wie ´Aromatico Silver´ (weiß), ´Blue Scent´ (blau), ´Little Lady´ (hellviolett), ´Peter Pan´ (hell- bis dunkelviolett) oder ´Coconut Ice´ (weiß und rosa), und Giganten, die eine Wuchshöhe von bis 80 Zentimetern und mehr erreichen können, wie ´Edelweiß´ (weiß), ´Fragrant Memories´ (hellblau), ´Gros Bleu´ (purpur), ´Sussex´ (hellblau) oder ´Grosso´(dunkelblau-violett). Die Kleinen eignen sich für sowohl für Balkon und Terrasse, während die größeren Sorten auch als Lavendelhecken oder Einfassungen gezogen werden können

Die Farbe Lila - Shades of Purple

„50 Shades of Grey” sind derzeit in aller Munde. Ob in den Bücherbestsellerlisten oder den Musik- und Kinocharts – überall stößt man auf diesen Titel. Aber was hat es hier mit der Farbe Grau auf sich? Abgesehen davon, dass die dominante Hauptfigur der Geschichte Christian Grey heißt, soll die Farbe angeblich eine Anspielung darauf sein, dass es in der Persönlichkeit der Menschen und ihren Leidenschaften mehr Schattierungen gibt als man auf den ersten Blick sehen kann. Naja, ob die Farbe Grau die richtige Wahl ist, wenn man Leidenschaft beschreiben möchte, sei dahingestellt. Eigentlich gibt es Farbtöne, die mehr ausdrücken: Beispielsweise die Farbe Lila.

Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Worte Lila und Violett überdeckend für Farbtöne zwischen Rot und Blau genutzt. Und genau durch diese uneindeutige Stellung im Farbkreis werden ihnen in Kultur und Religion sehr widersprüchliche Bedeutungen zugedacht. Lila ist die Farbe der Zweideutigkeit und Unsicherheit. Sie hat etwas Mystisches, Unergründliches und steht für die Überwindung von Gegensätzen. Ihr Platz zwischen den warmen Rottönen und dem kalten Blau – im übertragenen Sinne zwischen Körper und Geist – macht sie zur Farbe der Spiritualität und Magie. 

Violetttöne haben eine starke meditative Wirkung, regen unsere Phantasie an, inspirieren und motivieren uns dazu, ungewöhnliche Ideen auch einmal in die Tat umzusetzen. Im Feminismus symbolisiert Violett den Anspruch der Frauen auf Macht und die Gleichheit der Geschlechter. Um all diese Themen geht es auch im Bestsellerroman „Die Farbe Lila” und im gleichnamigen Steven Spielberg Film. Hier gibt es einen Dialog zwischen Celie und ihrer Freundin Shug, in dem sie überlegen, was Gott von den Menschen erwartet: „Ich denke, er wäre ganz schön sauer, wenn einer an der Farbe Lila in einer Wiese vorübergeht und sie nicht bemerkt”, meint Shug.

In der Natur begegnen uns Violett- und Lilatöne bei vielen Blumen und Blüten. Besonders beim Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) gibt es unzählige Schattierungen. Zu dieser Vielfalt entscheidend beigetragen hat der englische Lavendelzüchter Simon Charlesworth. Er betreibt in der Grafschaft Kent die bekannteste Lavendelgärtnerei Großbritanniens, die Downderry Nursery. Mit rund 350 Lavendelarten und -sorten zählt sie zu den ganz Großen. 1996 erhielt die umfangreiche Sammlung den Status als „National Plant Collection”.

Nahrung für dicke Hummeln und fleißige Bienchen

Den Imkern sterben seit Jahren die Bienen unter den Händen weg. Den Völkern machen nicht nur die Varroa-Milbe und giftige Pestizide zu schaffen, sondern vor allem das viele Grün überall: Grüne Flächen, wohin die fleißigen Bienen auch fliegen. Blüten zu finden, ist in manchen Regionen kaum noch möglich. Das scheint auch der Hauptgrund für das alljährliche Hummelsterben im Hochsommer zu sein. Es herrscht Nektarmangel ausgelöst durch immer steriler werdende Gärten und Grünanlagen. Um das Nahrungsangebot für Hummeln und Bienen zu verbessern, empfiehlt der NABU Gartenbesitzern u.a. nektar- und pollenreiche Gartenpflanzen wie z.B. Lavendel zu pflanzen.

Lavandin

Lavendelsäckchen in Kommoden und Schränken, mit denen Kleidermotten ferngehalten werden sollen, gehören zu den Klassikern der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Auf den im Handel erhältlichen Stoffbeuteln findet sich oft der Schriftzug “Lavandin”. Das ist keinesfalls das französische Wort für Lavendel, sondern der Name einer dem Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) verwandten Pflanze. Lavandin (Lavandula hybrida) ist ergiebiger, aber duftschwächer als der Echte Lavendel  und wird häufig als Basis für preiswertere Essenzen und Öle eingesetzt. In der Industrie nutzt man Lavandin zur Parfümierung von einfachen Seifen und Schaumbädern.