Das Kleine Immergrün sorgt für Furore

Ein Forscherteam der Technischen Universität Braunschweig hat bei der Analyse des Kleinen Immergrüns (Vinca minor) eine neue Kategorie von Naturstoffen entdeckt.

Bekannt ist, dass sich Pflanzen mittels sogenannter sekundäre Pflanzenstoffe (Alkaloide) vor Fraßfeinden und pathogenen Mikroorganismen schützen und Insekten anlocken. Auch auf Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress durch Trockenheit, Hitze oder Salz wirkten sich diese Stoffe positiv aus.

In der Arbeitsgruppe von Professor Selmar wurde in den letzten zwei Jahren intensiv die Zusammensetzung der Alkaloide des Kleinen Immergrüns (Vinca minor) studiert. Diese Arzneipflanze enthält eine Reihe unterschiedlicher Indol-Alkaloide, die in der Krebstherapie eine wichtige Rolle spielen.

Die für das Kleine Immergrün (Vinca minor) typischen Indol-Alkaloide Vincamin und Vincadifformin werden in der noch lebenden Zelle in bestimmten Stresssituationen zu anderen Alkaloiden umgebaut. Damit repräsentieren sie eine ganz neue Naturstoffkategorie, die Professor Selmar als Phytomodificine bezeichnet. Welche Funktionen bzw. Aufgaben diese Substanzen erfüllen, ist bislang noch völlig unbekannt und wird im Institut für Pflanzenbiologie untersucht.

Die Studie wurde als Titelthema in der Elsevier-Zeitschrift „Phytochemistry“ veröffentlicht. Neben der Relevanz für die Grundlagenforschung sind die Ergebnisse geeignet für die Suche nach neuen Wirkstoffen für die Krebstherapie.

Quelle: Gabot.de